Alle Artikel mit dem Schlagwort: Internet

Gemeinsame Kampagne für Netzneutralität

Mit einer gemeinsamen Kampagne treten die Vereine „D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt“ und „Digitale Gesellschaft“ den Plänen der Deutschen Telekom entgegen, die ihren Kunden mit hohem Daten-Verbrauch künftig den Internetzugang drosseln will.

Telekom Kampagne Bildung

Mit sechs Plakatmotiven setzen wir uns für eine gesetzliche Verankerung der Netzneutralität ein, die eine diskriminierungsfreie Verbreitung aller Inhalte und aller im Netz angebotenen Dienste garantieren soll. Eine Verletzung dieses Prinzips würde nicht nur die Kreativität und Vielfalt des neuen Mediums nachhaltig schädigen und künftige Innovationen verhindern, sondern auch das Internet als neutrale wirtschaftliche Plattform für sämtliche Marktteilnehmer aus dem Gleichgewicht bringen.

Bitte streut die Motive breitflächig im Netz, damit viele Menschen informiert werden. 

Auf Facebook wird auf den morgigen Aktionstag aufgerufen. Auch hier: Macht mit und seid dabei!

Lesenswerte Zusammenfassung der re:publica 2013

Seit 2007 findet jährlich die re:publica in Berlin statt. Ursprünglich eine Veranstaltung für Internetfans hat sich die Konferenz auf die Themenfelder von Medien und Kultur, über Politik und Technik, bis zur Unterhaltung erweitert. Namhafte Redner aus Wirtschaft, Politik und Forschung bieten hochinteressante Vorträge. Rund 5.000 Besucher kamen in diesem Jahr unter dem Motto „IN/SIDE/OUT“ zusammen.

Da ich in diesem Jahr leider nicht dabei sein konnte, verweise ich auf die lesenswerte Zusammenfassung von Thomas Knüwer.

Bundestag beschließt Leistungsschutzrecht

Es ist wirklich ein schwarzer Tag, nicht nur für Netzpolitiker und Aktivisten: Die Regierungskoalition hat – mit wenigen Nein-Stimmen bzw. Enthaltungen – das Leistungsschutzrecht für Presseverleger (LSR) im Bundestag verabschiedet. Mit der Vorschrift, die auch „Lex Google“ genannt wird, sollten ursprünglich bereits kleinste Ausschnitte aus Presseveröffentlichungen (Snippets) ausschließlich durch Verleger zu gewerblichen Zwecken im Internet zugänglich gemacht werden dürfen. Suchmaschinenbetreiber sollten demnach bei der Nutzung dieser Snippets, die sie bisher kostenlos verwenden, die Verleger  an ihren Werbeeinnahmen beteiligen.

In letzter Minute wurde das Gesetz im Wortlaut insofern geändert, als dass „einzelne Wörter oder Textausschnitte“ auch künftig lizenzfrei nutzbar sein sollen. Maßgebliche Treiber des LSR sind der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger. Sie sehen durch die Verwendung ihrer Snippets durch Suchmaschinen und Aggregatoren eine Lücke im Schutz ihrer Inhalte und wollen deshalb an deren Werbeeinnahmen beteiligt werden.

Dagegen spricht aber, dass Presseerzeugnisse bereits durch das Urheberrecht geschützt sind und es jeder Verleger selbst in der Hand hat, ob sein Angebot in Suchmaschinen erscheint oder nicht. Zudem profitieren sie durch die Besucherströme, die ihnen Google & Co. überhaupt erst zugänglich machen. Abgesehen von einem zu erwartenden Bürokratiemonster für die Gebührenerhebung drohen jahrelange Gerichtsverfahren um die Auslegung der unzureichend formulierten Regelungen. Zudem wirkt das Gesetz für heimische, innovative Internet-Unternehmen, die per se im globalen Wettbewerb stehen, als Entwicklungshemmer.