Autor: Valentina Kerst

Baden-Württemberg verbietet Lehrern Facebook-Nutzung

Als ich die Schlagzeile gelesen habe, war ich zunächst sprachlos. Unter dem Titel „Handreichung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg zum Einsatz von ,Sozialen Netzwerken‘ an Schulen“ verbietet das Kultusministerium Lehrern die dienstliche Nutzung sozialer Netzwerke. Als Begründung werden „datenschutzrechtliche Bestimmungen“ angeführt und konkret die Verarbeitung von personenbezogenen Daten im Rahmen der schulischen Arbeit auf Sozialen Netzwerken von Anbietern, deren Server außerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes betrieben werden.

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Zweite Runde beim NRW-Innovationswettbewerb

In der zweiten Runde des Innovationswettbewerbs „Digitale Medien NRW“ ist die Entscheidung gefallen: Die unabhängige Expertenjury, der neben mir Prof. Dr. Michael Steinbrecher, Ronald Kaulbach, Nico Lumma, Dennis May, Petra Müller sowie Marc Schröder angehören, hat 15 Projekte zur Förderung vorgeschlagen. Der Wettbewerb ist Teil der Initiative „Digitales Medienland NRW“, mit der die Landesregierung in Kooperation mit der Film- und Medienstiftung NRW die Innovationen in der digitalen Wirtschaft Nordrhein-Westfalens nachhaltig fördern möchte.

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Übersicht zum Prism-Skandal

Prism, Tempora und Co. – der Geheimdienstskandal entwickelt sich von Woche zu Woche immer mehr zu einem Albtraum, und das nicht nur für die Anhänger eines freien Internets. Inzwischen sollte auch dem Normalbürger klar geworden sein, dass er persönlich betroffen ist und dass das in Artikel 10 unseres Grundgesetzes garantierte Post- und Fernmeldegeheimnis durch die ungezügelten Geheimdiensttätigkeiten akut bedroht sind. Angesichts des Ausmaßes des Skandals ist es gar nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Dabei hilft ein empfehlenswerter Beitrag bei heise.de.

Mobile Arbeitswelt ist Realität

Inzwischen greift jeder dritte Arbeitnehmer unterwegs auf die IT seines Arbeitgebers zu. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom. Längst hat also mobiles Arbeiten mit Notebook, Smartphone und Tablet bei vielen Beschäftigten im Arbeitsalltag Einzug gehalten. Dabei werden laut Bitkom unterwegs am häufigsten E-Mails bearbeitet und auf den Kalender zugegriffen. An Texten und Tabellen, die auf dem Unternehmensserver liegen, arbeiten etwa 15 Prozent der Befragten mobil. Die damit einhergehende Flexibilität hat aber auch eine Schattenseite: So sollten die Beschäftigten auf jeden Fall Vereinbarungen über die Arbeitszeiten und Erreichbarkeit treffen. Gerade in der anstehenden Urlaubszeit ist es nämlich wichtig, einmal sprichwörtlich „abzuschalten“.

Auch auf immer mehr Veranstaltungen wird darüber diskutiert, wie die Arbeitswelt sich verändert. Oft wird das mobile Arbeiten und die ständige Erreichbarkeit einigen wenigen Wirtschaftsbereichen zugeschrieben. Doch die o.g. Zahlen des Bitkom widerlegen diese These. Dabei geraten z.B. Gewerkschaften immer mehr in den Fokus. Interessant wäre daher die Frage, wie digitale Arbeitnehmerrechte vertraglich verankert werden können.

Und das ist dringend notwendig!

Startschuss für #bewegungjetzt

Es waren noch genau 88 Tage bis zur Bundestagswahl, als gestern Abend in Berlin der Startschuss für die Online-Kampagne #bewegungjetzt fiel. Es geht um ein neues Miteinander, um eine gerechte, moderne und nachhaltige Politik; nach Jahren des politischen Stillstandes wird es endlich Zeit für einen politischen Neuanfang. Das dachten sich nicht nur die vier Initiatoren Kerstin Andreae, Tobias Dürr, Hubertus Heil und Peter Siller, die gemeinsam das rot-grüne Manifest „Zeit, dass sich was bewegt“ erarbeiteten.

#bewegungjetzt

Knapp 70 Sozialdemokraten, Grüne und Vertreter des öffentlichen Lebens gehören zu den Erstunterzeichnern und auch ich bin dabei. Wir sehen das Manifest als Anfangsimpuls für einen rot-grünen Aufbruch. Die zugehörige Webseite wurde pünktlich um 21 Uhr live geschaltet. Wer möchte, dass es ab September eine rot-grüne Bundesregierung gibt, kann ab sofort mitmachen und die Kampagne unterstützen. Weitere Infos gibt es auch auf der Facebook-Seite.

Internetwirtschaft schafft 80.000 neue Arbeitsplätze

Eine aktuelle Studie von Branchenverband eco und Arthur D. Little belegt, welches Wachstumspotenzial die Internetwirtschaft hat. Bis 2016 wird demnach ein jährliches Wachstum um etwa elf Prozent auf dann rund 87,4 Milliarden Euro Jahresumsatz erwartet. Dazu sollen rund 80.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die deutsche Internetwirtschaft wird damit etwa ein Viertel zum nationalen Wirtschaftswachstum beisteuern.

Als größte Wachstumstreiber haben die Autoren die Bereiche Cloud Computing und Paid Content ausgemacht: Cloud Computing soll bis 2016 jährlich um 35 Prozent wachsen. Und entgegen aller Befürchtungen wird für Paid Content ein jährlicher Zuwachs um 15 Prozent erwartet – trotz der angeblichen „Kostenlos-Kultur“, die uns speziell Musikindustrie und Verleger immer gerne glauben machen wollen.

Ich finde, das macht nicht nur Hoffnung, sondern zeigt anschaulich, wie existenziell das Internet inzwischen für die Gesamtwirtschaft geworden ist.

Fluthilfe via Social Media

Tausende Menschen bangen derzeit in Deutschland angesichts der Flut, die sich ihren Weg entlang der Elbe, Donau und deren Nebenflüssen bahnt. Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser 2002 werden wach. Jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied: 2013 nutzen Betroffene und freiwillige Helfer Social Media, um sich zu organisieren. Ob über aktuelle Pegelstände, Auslieferung von Sandsäcken oder kurzfristige Evakuierung – via Facebook und Twitter funktioniert die Kommunikation bestens.

Während bei Twitter unter dem Hashtag #hochwasser Informationen zur Flut zusammen getragen werden, bilden sich bei Facebook Gruppen, von denen Hilfe angeboten, Spenden gesammelt oder Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. So schlimm die Naturkatastrophe für alle Betroffenen ist, so positiv ist die landesweite Solidarität und Hilfsbereitschaft – und es zeigt sich wieder einmal, was Social Media für ein mächtiges Werkzeug sein kann, um Gutes zu tun.

Gemeinsame Kampagne für Netzneutralität

Mit einer gemeinsamen Kampagne treten die Vereine „D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt“ und „Digitale Gesellschaft“ den Plänen der Deutschen Telekom entgegen, die ihren Kunden mit hohem Daten-Verbrauch künftig den Internetzugang drosseln will.

Telekom Kampagne Bildung

Mit sechs Plakatmotiven setzen wir uns für eine gesetzliche Verankerung der Netzneutralität ein, die eine diskriminierungsfreie Verbreitung aller Inhalte und aller im Netz angebotenen Dienste garantieren soll. Eine Verletzung dieses Prinzips würde nicht nur die Kreativität und Vielfalt des neuen Mediums nachhaltig schädigen und künftige Innovationen verhindern, sondern auch das Internet als neutrale wirtschaftliche Plattform für sämtliche Marktteilnehmer aus dem Gleichgewicht bringen.

Bitte streut die Motive breitflächig im Netz, damit viele Menschen informiert werden. 

Auf Facebook wird auf den morgigen Aktionstag aufgerufen. Auch hier: Macht mit und seid dabei!

Schule 2.0 – Bildung in der Internetstadt Köln

Ein wichtiger Punkt im Konzept „Internetstadt Köln“ ist das Thema Bildung. Gestern hatten wir als „Forum Netzpolitik der KölnSPD“ die Gelegenheit, gemeinsam mit dem „SPD Bildungsforum“ im Kölner Rathaus über die einzelnen Aspekte zu diskutieren. Nachdem ich die einzelnen Teilbereiche aus dem Konzept vorgestellt hatte, erläuterten Manfred Böll, Leiter des Regionalen Bildungsbüros, gemeinsam mit Manfred Dahlhoff, Prozess- und Organisationsberater/IT-Trainer, und Jens Brauhardt, Konrektor KGS Friedlandstraße, die Siftware „QS-Wiki“. Mit diesem werden die Organisation und die Schulprogrammentwicklung in den einzelnen Schulen unterstützt.

Danach demonstrierte Dieter Kruse, stellv. Leiter des Amtes für Informationsverarbeitung, das SchulWiki Köln. Die gemeinsame Lernplattform für Kölner Schulen ermöglicht es, offene Lehrinhalte zu entwickeln und bereitzustellen. Im Anschluss gab es eine anregende Diskussion, die vom Ulrike Heuer, Sprecherin des Kölner Bildungsforums, moderiert wurde.

Einige Links und vor allem Reaktionen aus der Veranstaltung findet Ihr
unter #ihsklrn21.

Lesenswerte Zusammenfassung der re:publica 2013

Seit 2007 findet jährlich die re:publica in Berlin statt. Ursprünglich eine Veranstaltung für Internetfans hat sich die Konferenz auf die Themenfelder von Medien und Kultur, über Politik und Technik, bis zur Unterhaltung erweitert. Namhafte Redner aus Wirtschaft, Politik und Forschung bieten hochinteressante Vorträge. Rund 5.000 Besucher kamen in diesem Jahr unter dem Motto „IN/SIDE/OUT“ zusammen.

Da ich in diesem Jahr leider nicht dabei sein konnte, verweise ich auf die lesenswerte Zusammenfassung von Thomas Knüwer.